Große Aufregung an einem Aprilmorgen in der Kita, ein kleiner Igel war gefunden und als „Anschauungsobjekt“ mit in die Kita gebracht worden. Unter einem Berg von Heu und Stroh hörte man ihn in der großen Kiste rascheln und als sich die erste Aufregung gelegt hatte streckte er zur Freude der Kinder erst sein feuchtes Näschen heraus um sich anschließend in seiner vollen Größe zu zeigen. Schnell kamen bei den Kindern 100 Fragen rund um das Thema Igel auf. Wo kommt er her, kann man ihn anlangen, warum hat er Stacheln, wo lebt er und was frisst er, was machen wir mit ihm – können wir ihn behalten, wie geht es ihm…
Schnell entstand daraus ein Projekt. Eine Mama die Tierärztin ist untersuchte den Igel gemeinsam mit den Kindern und konnte schnell Entwarnung geben. Ein kleiner Igel mit nicht ganz so viel Gewicht, was nach dem Winterschlaf aber völlig normal ist und ansonsten kerngesund und putzmunter. Na ja, jedenfalls fast – denn es zeigte sich, dass wie so viele andere Igel auch, auch unser Findling nicht von bestimmten kleinen Plagegeistern frei war. Allerdings laut unserer Tierarztmama ein Igel mit nur sehr wenigen Flöhen. Nach dem Gesundheitscheck bereiteten wir für den Igel Futter und Wasser, was er dann zur Freude der Kinder laut schmatzend verspeiste. So gesättigt verkroch er sich wieder in sein Heubett. Wir erfuhren das Igel nachtaktiv sind und tagsüber, ganz anders als wir, meistens schlafen. Also Zeit den Igel seine Ruhe zu lassen.
Langeweile kam aber trotzdem nicht auf, denn wir hatten ja noch so viele Fragen und wollten noch mehr über unseren Igel und seine Freunde erfahren. Also alle Igelbücher suchen die es in der Kita gab und am großen Bildschirm in der Halle nach Filmen über Igel und Flöhe suchen. Schon bald wurden wir fündig und ließen uns von tollen Naturfilmen über die Lebensweise der Igel begeistern. Die Szene mit den kleinen Igelbabys wollten sie gleich mehrmals sehen. Auch unser neues Mikroskop, das wir täglich im Einsatz haben, lieferte uns spektakuläre Bilder vom „Igelfloh“!
So war der Vormittag rasend schnell vorbei und so war es kein Wunder, dass auch unser Bauch zu knurren begann. Zeit für unser eigenes Mittagessen!
Vorher aber wollten wir noch entscheiden, wie es mit unserem Igel weitergehen sollte/musste. Die Kinder waren hier erst geteilter Meinung. Die einen waren für behalten – die anderen waren für freilassen. Gemeinsam schauten wir deshalb das Bilderbuch: „Igel komm ich nehm dich mit an“ und danach war für alle Kinder klar was sie tun mussten – der Igel sollte dort hin zurückgebracht werden wo er Zuhause war – nämlich in die Natur!
So schleppten sie, nach dem Mittagessen, abwechselnd, die große Kiste mit dem Igel zurück in Wald und Feld. Hier bauten sie ihm fernab jeglichen Verkehrs einen „Unterschlupf“ wie sie es im Film gesehen hatten. Als sie fertig waren setzten sie „Ihren Igel“ hinein, versorgten ihn nochmals mit Futter, um sich dann, schon mit etwas Wehmut, aber auch mit der Freude die richtige Entscheidung getroffen zu haben, auf den Heimweg zu machen. „Kleiner Igel wir kommen dich mal wieder besuchen – vielleicht bist du ja da!“
Die Eltern mussten an diesem Tag, beim Abholen, ganz schön lange auf ihre Kinder warten, denn vor lauter Begeisterung, Entdeckerfreude und Arbeit hatten wir ganz auf die Zeit vergessen. Aber schließlich hat man ja auch nicht alle Tage einen Igel samt Floh in der Kita.
Und das Allerbeste: „Bei aller Freude haben wir auch noch ganz viel gelernt!“
Aber war da nicht noch etwas?
Ach ja, wenn Sie jetzt noch wissen möchten was es mit Co auf sich hat – Es sind die Läuse und Nissen mit denen wir selbst zu kämpfen hatten. Gott sei Dank sind diese „lausigen Zeiten“ nun aber auch bei uns vorbei. Das einzig Positive dabei – Unser Mikroskop ließ uns Kinder, Erzieher und Eltern auch hier viel sehen, staunen und lernen.
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