Die Aufregung bei unseren Wackelzahnkindern wuchs von Tag zu Tag. Bei der Frage nach dem Warum war schnell klar: „Die seit Jahrzehnten berühmt berüchtigte Übernachtung der Wackelzähne stand vor der Tür!“ Generationen von Kitakindern die mittlerweile schon selbst Eltern sind, wissen noch immer davon zu berichten.
Pünktlich um 19 Uhr, am Freitagabend, waren alle da. Gemeinsam mit den Eltern wurde das Bettenlager im Turnraum aufgebaut und beratschlagt, wer denn wo und neben wem nächtigen wollte. Wie bei den 7 Zwergen fanden sich schließlich 7 kleine Bettchen und Monika probierte ganz wie Schneewittchen alle Betten aus, um sich letztendlich dann doch für ihr Eigenes zu entscheiden, da keines so richtig passen wollte. Als alles aufgebaut war hieß es erst einmal: „Alle Mamas und Papas raus!“, damit das Abendprogramm starten konnte.
Gemeinsam wurde das Abendessen zubereitet, das Holz für das Lagerfeuer in den Feuerkorb gebackt und der Speiseraum für das gemeinsame Frühstück mit den Eltern eingedeckt.
Als gegessen werden sollte waren dann aber, wie von Geisterhand, auf einmal die Betten und Klamotten der Erzieher verschwunden und unsere 7 kleinen (großen) Zwerge strahlten von einer Backe bis zur Anderen. Pizza, Hot Dogs und Eis, sowie Wettspiele im Garten ließen die nicht mehr vorhandenen Betten aber erst einmal vergessen.
Anschließend entfachten wir das Holz in unserer Feuerschale um daran Stockbrot an langen Stecken und Marshmallows zu grillen. Allen schmeckte es hervorragend und die Dämmerung begann hereinzubrechen und wir kamen zur Frage zurück, wo denn Christiane und Monika schlafen sollten, da sie ja keine Betten mehr hatten und diese beim besten Willen auch nicht finden konnten. Die Erzieherinnen begannen zu philosophieren wie sie das Problem lösen sollten und dass ihnen wohl nichts anderes übrig bleiben würde als nach Hause zu fahren und dort zu schlafen. Und siehe da, so wie die Betten und Klamotten verschwunden waren, waren sie auf einmal wieder da und die Übernachtung war gerettet.
Mittlerweile war es völlig dunkel geworden und bei den Funken des Lagerfeuers und unter dem Licht des, am Himmel stehenden, Vollmondes lauschten die Kinder mit immer größeren Augen der Geschichte vom „Gespenst ohne Kopf“. Zur Erleichterung aller stellte sich aber heraus, dass das Gespenst nur der „großmäulige Joachim“ von nebenan gewesen war, der sich ein Betttuch über den Kopf gezogen und seinen Fußball, als Gespensterkopf, unter dem Arm getragen hatte.
Mit neuem Mut machten sich alle für die bevorstehende Nachtwanderung bereit. Bewaffnet mit Taschenlampen ging es über die Wiese in den Wald. Die Bäume schauten unter der Mondlampe echt grusselig aus und auch die nächtlichen Geräusche des Waldes forderten den ganzen Mut unserer „Waldzwerge“. Kurz vor der Geisterstunde waren wir wieder zurück in der Kita und alle beeilten sich, noch vor Beginn dieser, unter die Bettdecke schlüpfen zu können, was ihnen auch pünktlich zum Glockenschlag gelang. Zur CD von Hui Buh dem Schlossgespenst und noch vereinzelt aufblitzenden Taschenlampen schliefen alle ein.
Am nächsten Morgen begrüßten wir die Mamas und Papas zum gemeinsamen Frühstück und es wurde ausgiebig gebruncht und erzählt. So gestärkt wurde das Nachtlager abgebaut und alle machten sich müde aber glücklich auf den Heimweg.
Schon jetzt fiebern die nächstjährigen Wackelzähne auf Ihre Übernachtung.