Käfer und Schmetterlinge standen bereit und stiegen hoch motiviert in den gerade eintreffenden Bus ein. Heute sollte es nach Bad Windsheim ins Freilichtmuseum gehen.
Grund war unser diesjähriges Erntedankprojekt, das uns alles rund ums Getreide angefangen von der Aussaat bis zur Ernte und die anschließende Weiterverwendung erforschen lässt.
Schon die Busfahrt war ein Erlebnis, da unser Busfahrer in Uehlfeld (Der Storchenhauptstadt mit 40 Nestern) mit seiner „Mär“ von den Störchen und dem gestohlenen Auto die Kinder schwer beeindruckte.
In Bad Windsheim angekommen wurden wir von unseren Museumsführerinnen begrüßt die uns die nächsten 2 Stunden durch den Tag begleiteten.
Wie erfuhren dass all die alten Häuser nicht schon immer hier standen, wie sie zersägt hierhergebracht und wieder aufgebaut wurden und wer darin einst lebte. Die kleinen oft dunklen Räume beeindruckten die Kinder genauso, wie die „schwarze Küche“, das spärliche Mobiliar, das wenige Spielzeug für die Kinder, die kleinen Schlafkammern, der Nachttopf unter dem Bett, der fast wie ein Zimmer ins Haus integrierte Stall der Tiere und der Misthaufen vor der Tür. Kaum vorstellbar, dass die Menschen vor gar nicht so langer Zeit, so, oft ohne fließend Wasser, Strom und all die technischen Gerätschaften, wie sie wir heute kennen, gelebt haben.
Weitere Anziehungspunkte waren das neu geborene Kälbchen mit seiner Mama Namens Brösel, die Haus- und Wollschweine, das Federvieh und die Tauben in ihren prächtigen alten Taubenhäusern.
Unter diesem Eindruck stehend ging es ins alte Backhaus wo wir gemeinsam Brötchen in den verschiedensten Ausformungen backen durften. Die Hände wurden zeitgemäß in der bereitstehenden Waschschüssel gewaschen, Schürzen wurden angezogen und die Brotzutaten begutachtet. Mit der Taschenlampe wurde der alte Backofen genauestens unter die „Lupe“ genommen, bis in den hintersten Winkel ausgeleuchtet und bestaunt. „Jetzt weiß ich warum die Hexe bei Hänsel und Gretel da reingepasst hat!“
Die fertig gebackenen Brötchen schmeckten allen köstlich und wir hatten so viele, dass die Kinder noch welche in Brötchentüten backen und für ihre Eltern, stolz, mit nach Hause nehmen konnten.
Am Erlebnisspielplatz in der alten Scheune wurde Mittag gegessen und natürlich ausgiebig an der Wasserpumpe gepanscht und getobt.
So gestärkt ging es weiter über das weitläufige Gelände bis zur großen Mühle. Wasserrad, Mühlsteine, Getreidesäcke, Einfülltrichter, ... alles wurde genauestens betrachtet und in seiner Funktionsweise überdacht. Nicht ganz einfach war der rutschige Anstieg ganz hoch zu den beiden Mühlrädern, doch auch diese Herausforderung war bald gemeistert.
So verging der Tag wie im Flug und wir mussten zurück zum Bus um nach Hause zu fahren, wo der ein oder andere müde Bäcker, von Mama oder Papa, schlafend, aus dem Bus getragen werden musste. Ein Tag den wir sicher nicht so schnell vergessen werden und an dem wir viel gelernt haben.