Vom 19.06.22 bis 23.06.2022 waren die Wackelzähne eine ganze Woche, gemeinsam mit Herrn Wessel vom ADFC, mit dem Fahrrad unterwegs und haben bei der Kampagne Stadtradeln Landkreis Forchheim – Radeln für ein gutes Klima mitgemacht. Dabei haben sie so einiges erlebt.
Wie schon im letzten Jahr war am 1. Tag erst einmal ein Kasperltheater und das Fahrsicherheitstraining (gefahrene Strecke 7km) auf dem Sportheimparkplatz angesagt.
Aufsteigen, auf den Punkt genau bremsen, absteigen, rechts fahren, Kurven fahren, hintereinanderfahren, Abstand zum Vordermann halten, … all das wurde fleißig geübt. Als besondere Herausforderung galt es einen unbefestigten Wiesenweg, im sicheren Gleichgewicht, zu fahren. Alle meisterten den Parcour erfolgreich und durften zur Belohnung, am Ende des Tages auf dem Fahrradweg, noch ein Stück Richtung Oesdorf fahren.
Am Tag 2 starteten wir an der Kita und fuhren über die Kapelle in den Wald, weiter Richtung Forchheim (Streckenlänge 11km). Die Strecke durch den Wald erwies sich dabei als große Herausforderung, da sehr viel grober Schotter aufgebracht war. Das Fahren auf dem Schotter war für einige so anstrengend, dass sie sagten: „Morgen lassen wir uns krankschreiben!“ Aber irgendwann war auch dieses Stück geschafft und wir hatten wieder herrlichen Fahrradweg. Bei den Eseln gab es Brotzeit und anschließend fuhren wir noch weiter bis zur roten Brücke, in der Hoffnung ein Schiff vorbeifahren zu sehen. Auf der Rückfahrt machten wir in Wimmelbach Halt am Spielplatz. Hier beschäftigten wir uns mit dem Thema: „Warum ist das Fahrrad viel umweltfreundlicher als ein Auto?“ Abschließend gab es von Herrn Wessel für alle Radler eine grüne Umweltplakette fürs Fahrrad.
Am Tag 3 ging es über Oesdorf hinaus Richtung Höchstadt (Streckenlänge 11km). Und nur am Rande erwähnt: „Niemand wollte sich mehr krankschreiben lassen, alle waren da und fieberten dem Start entgegen. In Oesdorf angekommen lernten wir das richtige Verhalten an der Druckknopfampel und wie man sein Fahrrad möglichst diebstahlsicher abstellt. Wie schon im Vorjahr betätigte sich die Erzieherin wieder als Dieb und versuchte die Fahrräder zu „stehlen“. Einhalt wurde ihr aber schnell von Wachtmeister Dimpfelmoser geboten, der in diesem Jahr jede Tour begleitete, die Kinder immer wieder lobte, gegebenenfalls aber auch zur Vorsicht mahnte. Die ganze Woche war sehr heiß und so war ein Kneipp – Zwischenstopp an der „alten Viehtränke“ in Oesdorf eine ebenso willkommene Erfrischung wie die Pizza Pause auf dem Spielplatz. So gestärkt schafften wir auch noch ein paar Kilometer Richtung Höchstadt bevor wir drehten und wieder nach Hause fuhren.
Am Tag 4 fuhren wir nach Hausen zum Bürgermeister und von dort weiter Richtung Heroldsbach (Streckenlänge 10km). An diesem Tag hatten wir einen „Gastmitfahrer“, den Radverkehrsbeauftragten des Landkreises Forchheim Herrn Eberlein. Er wollte sich darüber informieren wie eine Radwoche mit Kita Kindern im Vorschulalter aussehen kann, was sie beinhaltet und was wir damit erreichen wollen. Er staunte nicht schlecht wieviel Verkehrserziehung, Vermittlung von Freude am Fahrradfahren auch in Hinblick auf Umwelterziehung, Verantwortungsübernahme für sich selbst und die anderen durch rücksichtsvolles Fahren und Lust an der Bewegung zu erkennen waren. Er sah aber auch in Hinblick auf Sicherheit z.B. Querung der B470 wo Probleme lagen. An diesem Tag bekamen wir praktischen Unterricht zum Thema Stoppschild und Zebrastreifen, bzw. schauten uns die auf einigen Flurbereinigungswegen, von der Gemeinde Hausen, auf dem Weg ganz neu aufgemalten Piktogramme, Rücksicht macht Wege breit an. Wie wichtig Rücksicht ist, hatten wir ja bei unseren täglichen Touren gesehen. Denn ohne Rücksicht die wir von Auto- und LKW-Fahrern immer wieder erlebt haben wären wir wohl nur sehr schwer über die ein oder andere Straße gekommen und schon gar nicht in Wimmelbach über die Bundesstraße.
Um 9.30 Uhr wurden wir von 1. Bürgermeister Bernd Ruppert in seinem Büro erwartet. Wir hatten um einen Termin gebeten, da wir mit ihm über unsere Erfahrungen bei unseren Touren bezüglich der Rad- und Verkehrswege rund um Wimmelbach und Hausen sprechen wollten.
Herr Ruppert nahm sich ausgiebig Zeit und ging sehr gut auf die Berichte und Fragen der Kinder ein.
Themen waren:
Der tolle Fahrradweg von Wimmelbach nach Hausen und weiter zum Kanal.
Die tollen Piktogramme mit weißer Markierungsfarbe: Rücksicht macht Wege breit.
Die gute weiße Linienführung entlang der Hausener Fahrradwege - da bessere Sichtbarkeit der seitlichen Begrenzung.
Der zu gut geschotterte Weg im Wald.
Die Umgehung der Hauptstraße in Wimmelbach mittels eines Fahrradweges entlang der Weiher.
Der kaputte Fahrradständer in Wimmelbach an der Bushaltestelle.
Die Frage warum es in Wimmelbach keine Ampel wie in Oesdorf, oder wenigstens einen Zebrastreifen wie in Hausen gibt – hier sind wir, im Gegensatz zu Wimmelbach ganz leicht über die Straße gekommen!
…
Es zeigte sich, dass er, als selber fleißig Fahrradfahrender, hier schon über vieles Bescheid wusste und mit anderen Zuständigen, unter anderem auch Herrn Eberlein, an Verbesserungen arbeitet.
Er hatte Pläne für uns bereitgelegt, die einen neuen geschotterten Radweg (natürlich ohne groben Schotter) als Umgehung für die Hauptstraße in Wimmelbach in den nächsten 2-3 Jahren vorsehen,
und eine Brücke am Wasserrad über die Regnitz nur für Fußgänger und Fahrradfahrer mit diesjährigem Baubeginn zeigen.
Den Tausch des Fahrradständers hat er notiert und die Schotterbotschaft ist angekommen.
…
Wir lernten aber auch, dass ein Bürgermeister nicht alles alleine entscheiden kann und oft viele Faktoren zusammenspielen die Projekte verlängern, ausbremsen, erst einmal unmöglich machen, bzw. nicht in der Zuständigkeit der Gemeinde liegen. Z.B. Ampel oder Zebrastreifen. Hier gibt es Regeln die denn sagen: „Für eine Ampel über die Bundesstraße müssen rechts und links in etwa gleich viele Leute wohnen, das ist in Wimmelbach, im Gegensatz zu Oesdorf nicht gegeben – zu wenig Querungen. Auch neue Zebrastreifen gibt es nicht mehr nur noch Altbestand – Vermitteln falsche Sicherheit!“ Hier kann man bestimmt geteilter Meinung sein und verstehen tut man auch nicht immer alles.
Trotzdem freut es uns, das es in und um Hausen und Wimmelbach schon so viele gute und sichere Fahrradwege gibt und sehr gute Projekte in Planung sind, bzw. kurz vor der Ausführung stehen. Mal sehen was sich bis zur Fahrradwoche im nächsten Jahr getan hat. Vielleicht können wir da die neue Brücke am Wasserrad schon ausprobieren.
Zum Abschluss unseres Besuches gab es für den Bürgermeister eine grüne Umweltplakette für sein Fahrrad und für die Kinder Gummibärchen.
Am letzten Tag, Tag 5 mobilisierten wir nochmals alle Kräfte und starteten bei nicht mehr ganz so heißen Temperaturen wieder nach Hausen und von dort weiter den Kanal entlang zur Schleuse (Streckenlänge 13km). Hier besichtigten wir die Schleuse, die gerade „umgepumpt“ wurde. Anschließend wechselte die Ampel an der Schleuse von rot auf grün. Augenscheinlich sollte ein Schiff aus Richtung Erlangen kommen. Als nichts geschah wurde der Beschluss gefasst selbst Richtung Erlangen weiter zu fahren. Mit Erfolg! Wir konnten ein Holländisches Schiff ausmachen und beobachten wie es in die Schleuse einfuhr. In den nächsten Tagen wollen wir in der Kita noch ein paar Experimente zum Thema: „Heben und Senken mit Wasserkraft“ machen. Nach einer ausgiebigen Brotzeit am Main Donau Kanal ging es zurück nach Wimmelbach.
Zum Abschluss der Fahrradwoche, gab es in der Kita, für alle fleißigen Fahrradfahrer eine Urkunde die Herr Wessel vom ADFC unterschrieb. Alle Kinder konnten stolz auf eine tolle und lehrreiche Fahrradwoche zurückblicken. Schließlich hatte jedes Kind 52 km mit seinem Fahrrad zurückgelegt. Eine wirklich tolle Leistung.
Gratulation allen Vorschulkindern und herzlichen Dank an Herrn Wessel vom ADFC, 1. Bürgermeister Bernd Ruppert und den Radverkehrsbeauftragten Herrn Eberlein.