Jetzt denken Sie vielleicht: „So ein Unsinn“ und sicher haben Sie damit nicht so ganz unrecht. Doch was steckt dahinter!? - Ganz einfach, unsere Projektarbeit.
Der Tag hatte gerade erst begonnen und es waren nur wenige Kinder im Kindergarten.
Dann auf einmal große Aufregung, ein kleiner Frosch hüpfte durch unsere Einrichtung.
Wie und warum war er hier nur reingekommen? Hatte er sich verlaufen, wollte er uns besuchen, oder war es vielleicht sogar ein Froschkönig? Schnell kamen die Kinder ins philosophieren, erzählten von eigenen Froscherfahrungen und wollten noch mehr über Frösche wissen.
Zuerst einmal aber mussten wir, unseren vorwitzigen Frosch im Kindergarten, in Sicherheit bringen, indem wir ihn vorsichtig einfingen (was gar nicht so einfach war). Kurzerhand setzten wir ihn in einen großen Eimer und versorgten ihn mit frischen Blättern und Wasser. Alle Kinder waren sich einig, sie wollten den Frosch sicher zurück in seinen Lebensraum bringen. Doch wo wohnt ein Frosch?
Im Lexikon entdeckten sie, dass „ihr Frosch“ ein Laubfrosch war, der sich gerne an Tümpeln, Weihern und Bächen aufhält, wie er sich entwickelt und von was er sich ernährt. Eine schwere Zeit für die Fliegen, die sich zu uns ins Zimmer verirrt hatten, denn nun war Fliegenjagd angesagt.
Darüber hinaus wurde jeder, der an diesem Tag in den Kindergarten kam, sofort zum Fröschlein geführt. Viele Froschbilder wurden gemalt, zur Musik tanzten wir einen Froschtanz und quakten dazu im Chor.
Wir beobachteten wie der Frosch in der Wasserschüssel, die im Eimer stand, umherhüpfte und sich mit seinen „Saugnapffüssen“ an der Eimerwand festhalten konnte. Einige Kinder versuchten es ihm an der Zimmerwand gleichzutun – was ziemlich gründlich daneben ging. Mehr Erfolg hatten sie mit unserer Spülbürste, die hinten einen Saugnapf hat. Es wurde experimentiert auf welchen Materialien so ein Saugnapf hält und wo nicht.
Das Märchen vom Froschkönig fanden alle sehr spannend. Hin und hergerissen davon, ob es sich bei unserem Frosch wohl auch um einen verwunschenen Prinzen handelt beschloss ein Mädchen es einfach auszuprobieren. Dies führte bei den anderen Kindern zu den unterschiedlichsten Gefühlen wie Bewunderung, Ekel, Lachen, Entsetzen bis hin zu Enttäuschung, da nach dem Kuss kein Prinz zum Vorschein kam. Deshalb viel es dann auch nicht ganz so schwer, sich vom Frosch wieder zu verabschieden. Gemeinsam brachten wir ihn zurück an die Weiher und beobachteten wie er aus dem Eimer hüpfte und glücklich im Schilf verschwand. Vielleicht treffen wir ihn, bei einem unserer Spaziergänge, ja wieder einmal.
Dieses Abenteuer war noch nicht richtig zu Ende, da entdeckten die Kinder auf der anderen Seite des Weihers viele knorrige Bäume, die augenscheinlich eine schwere Last trugen, da ihre Äste bis zum Boden hingen und uns schon von weitem ganz rot entgegenleuchteten.
Beim Näherkommen war schnell klar, dass es sich hier um Apfelbäume handelt die unter der schweren Apfellast ächzten und stöhnten. Man konnte sie – wie im Märchen von der Frau Holle – fast rufen hören:
"Ach, schüttelt mich, schüttelt mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif."
Schütteln oder pflücken konnten wir die Äpfel natürlich nicht, aber jeder durfte sich einen vom Boden aufheben und kosten. Für einige war es eine ganz neue Erfahrung einfach in einen Apfel reinzubeißen. Während es sich die Kinder noch schmecken ließen, erzählten wir im Gras, unter den Bäumen sitzend, obiges Märchen. Tatsächlich kam per Zufall auch der Bauer mit seinem Bulldog dazu und wir konnten ihm bei der Apfelernte zuschauen.
So wurde also aus dem Projekt Frosch das Projekt Apfel.
Gemeinsam wurde, rund um das Thema, gebastelt, gesungen, getanzt, gelesen, erzählt, experimentiert und gekocht. Sogar Apfelsaft machten wir selbst. Bei weiteren Spaziergängen entdeckten wir Äpfel in allen Größen und Farben. Die Kleinsten waren gerade mal kirschgroß und die Größten ähnelten schon kleinen Kürbissen. Bei so vielen Äpfeln war es klar, dass sie in diesem Jahr die Hauptrolle in unserem Erntedankgottesdienst, den wir gemeinsam mit unserem Pfarrer Klaus Weigand im Kindergarten feierten, spielen sollten. Hier spielten die Kinder ganz spontan nach, wie aus einem Apfelkern ein großer starker Apfelbaum mit vielen leckeren Früchten wird.
Danke, lieber Gott für die leckeren Äpfel!
Und unser Projekt ist noch nicht am Ende. Derzeit sind wir noch am Entdecken, welche Geheimnisse der Apfelbaum mit seinen Äpfeln noch für uns bereithält und was wir aus seinen Früchten noch alles Leckere zubereiten können. Von weiteren Projekten werden wir berichten.